Kretschmer Michael 2019 2

„Sorge, dass in Berlin alles weitergeht wie bisher“

Unser Landesvorsitzender, Ministerpräsident Michael Kretschmer, hat vor einem Weiter so nach den massiven Verlusten bei der Landtagswahl in Thüringen gewarnt. Er habe eine schlaflose Nacht hinter sich und „die Sorge, dass bei der Bundes-CDU alles weiter geht wie bisher“, sagte Kretschmer am Montag vor Gremiensitzungen der CDU in Berlin. "Das Ergebnis der Thüringen-Wahl beunruhigt besorgt mich zutiefst. Wenn 30 Jahre nach der Wende mit der Linkspartei die ehemalige Nachfolgepartei der SED stärkste Kraft wird und es der CDU, die hinter der AfD liegt, nicht gelingt, eine positive Aufbruchstimmung in diesem Land zu transportieren, dann haben wir alle ein ernsthaftes Problem", mahnt der Ministerpräsident.

„Nur wenn man die Sachen wirklich klar beim Namen benennt und bereit ist, auch Konsequenzen zu ziehen, kann es hier einen Aufwärtsschub geben.“

Ministerpräsident Michael Kretschmer, Landesvorsitzender der Sächsischen Union

Kretschmer zeigte sich äußerst besorgt, dass ein Viertel der Wähler mit der AfD eine Partei gewählt habe, „die man auch nach Gerichtsbeschluss als Faschisten bezeichnen darf - zumindest den Vorsitzenden“ in Thüringen.

Wichtig sei nun, dass die Fragen, die die Menschen beschäftigten, auch geklärt würden, verlangte Kretschmer. Es bringe nichts, immer nur darüber zu sprechen, welche Sorgen es in den neuen Länder gebe. Es sei nicht in Ordnung, dass das Thema Grundrente vor der Wahl nicht habe geklärt werden können. Er nannte auch die umstrittene Doppelverbeitragung der Renten oder die Sorgen der Landwirte. "Es muss jetzt hier zugepackt werden und gehandelt werden. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die getan werden können, um Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Aber man muss es eben dann auch machen." Die CDU dürfe sich "nicht länger mit Sonntagsreden aufhalten."

Keine Zusammenarbeit mit AfD und Linkspartei

Einer möglichen Zusammenarbeit der CDU mit der Linkspartei von Bodo Ramelow in Thüringen kann unser Generalsekretär Alexander Dierks nichts abgewinnen. Das Wahlergebnis in Thüringen bedeute zweifellos für das Land eine schwierige Situation. "Der amtierende Ministerpräsident und Spitzenkandidat der stärksten Partei, Bodo Ramelow, steht nun in der Verantwortung zu erörtern, wie es weitergeht und wie eine Regierung gebildet werden kann", macht Dierks deutlich.

"Eine Zusammenarbeit der CDU mit der SED-Nachfolgepartei kommt für mich nicht infrage."

Alexander Dierks, Generalsekretär der Sächsischen Union