Kultusminister Christian Piwarz zu Gast in Löbau

Quo vadis Schule

Unsere CDU Ortsgruppe Löbau hatte am 27. September 2022 Kultusminister Christian Piwarz zu einem öffentlichen Diskussionsabend eingeladen, um über die Entwicklung unserer Schulen und den akuten Lehrermangel zu diskutieren. Ein rappelvoller Saal, viele Emotionen, engagierte Beiträge und eine klare Forderung an den Sächsischen Kultusminister Christian Piwarz: wir möchten mehr Lehrerausbildung in der Oberlausitz, damit es möglichst vielen möglichst leicht fällt, hier zu bleiben bzw. hierher zu kommen.

Kultusminister Piwarz stand nicht nur kritischen Frage Rede und Antwort, sondern fasste auch noch einmal zusammen, welche Maßnahmen der Freistaat Sachsen bereits ergriffen hat, um dem Lehrermangel zu begegnen. Ein wichtiges Mittel ist die Verbeamtung, die Sachsen nun im Wettbewerb mit anderen Bundesländern gleichstellt. Von 900 Bewerbern wurden 94 Prozent eingestellt. In vorausgegangen Jahren war ein Abgang von 30 bis 40 Prozent der Absolventen zu beobachten. Eine bessere Bezahlung, die Zulage für eine Anstellung im ländlichen Raum und die Verbeamtung haben dem entgegen gewirkt. Insgesamt stehen 2700 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Aktuell sind davon 2250 besetzt. Etwa 18 Prozent der Abiturienten entscheiden sich zur Zeit für den Berufsweg im Lehramt, in anderen Bundesländern lediglich rund 10 Prozent. Da die Ausbildung jedoch insgesamt 7 Jahre dauert, sind diese neuen Lehrer nicht sofort verfügbar.

Wir brauchen pragmatische und auch neue Ansätze, um gute Bildung sicherzustellen und müssen möglichst alle Reserven heben, um junge Menschen für den Lehrerberuf zu gewinnen und Hürden für Seiteneinsteiger abbauen. "Ich werde mich weiter für die Lehrerausbildung in der Oberlausitz in Kooperation von Hochschule und Universitäten stark machen. Wir müssen zwischenzeitlich aber auch Wege über kulturelle Bildung als Methode nutzen, um außerschulische Orte, wie Museen - beispielsweise die Energiefabrik Knappenrode oder das Senckenberg-Naturkundemuseum - stärker in die Bildungsarbeit einzubeziehen. Auch als Landkreis Görlitz und Schulträger haben wir Verantwortung, was Breitbandausbau und Digitalisierung anbelangt, um besser vernetzt zu unterrichten. Ich werde auch den Kontakt zu Referendaren halten und nicht müde werden für die Vorteile des Lehrberufs im ländlichen Raum aufzuzeigen." sagt unser Landrat Dr. Stephan Meyer.

Christian Piwarz zeigte zudem Lösungsvorschläge auf, den Referendaren gezielt Angebote im ländlichen Raum anstatt in den großen Städten zu unterbreiten. Auch eine befristete Verpflichtung für den ländlichen Raum steht zur Diskussion. Sofern sich ein Referendar 5 Jahre in einer Bedarfsregion verpflichtet, wird ihm im Anschluss eine Stelle an seiner bevorzugten Schule zugesagt. Daraus erhofft man sich auch eine Magnetwirkung, wenn Referendare positive Erfahrungen während ihres Referendariats auf dem Land machen. Das setzt aber eine Willkommenskultur im jeweiligen Landkreis voraus, so wie sie der Görlitzer Landrat praktiziert, in dem er die Referendare zu sich einlädt.

Die Sächsische Zeitung hat über die Veranstaltung berichtet. Den Beitrag in der Sächsischen Zeitung finden Sie HIER.

Ein herzliches Dankeschön an Herrn Minister Piwarz, dass er sich dieser schwierigen Diskussion gestellt hat und an die Pension Steffi für den reibungslosen Ablauf.

Fotos: privat