Unser Wissen wächst täglich und unser Unwissen fast noch schneller". Mit wenigen Worten erfasst dies die Komplexität unserer heutigen Zeit.

Gestern trafen sich auf Einladung des CDU-Stadtverband Görlitz und der Evangelischen Innenstadtgemeinde Prof. Dr. Hasinger vom künftigen Deutschen Zentrum für Astrophysik und Bischof Dr. Stäblein von der Evangelischen Kirche zu einer spannenden Diskussionsveranstaltung in der Görlitzer Frauenkirche - "Wissenschaft und Glaube – im Dialog".

Mit Bildern aus dem unendlich wirkenden Universum und Informationen zum Leben von Sternen gibt Prof. Hasinger beeindruckende Einblicke in seine Passion. Eine Wissenschaft, in der der Mensch durch immer neue Erkenntnisse mehr und mehr aus dem Zentrum rückt. Nur wo bleibt da Gott? Hier versichert Bischof Dr. Stäblein, verbliebe eben genau da ausreichend Platz. In Gottes Blick steht der Mensch weiter im Zentrum, erfüllt die Frage nach dem Sinn: "Gott existiert, sonst ergäbe es für mich keinen Sinn". Merklich beeindruckt vom Ausflug zu den Sternen fasst er zusammen: "Je mehr sie von der Wissenschaft berichten, desto frommer werde ich.” Knapp 100 interessierte Besucher folgten an diesem Abend unserer Einladung.

Im direkten Dialog konnte auch das Publikum Fragen mit den Diskutanten klären.

Und vor welcher Herausforderung stehen Wissenschaft und Glaube nun heute? Dazu verweist Bischof Stäblein auf die neuen und kommenden Themen in unserer Gesellschaft: „Ich bin davon überzeugt, mit der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz und Digitalisierung bekommt unser eigenes Bewusstsein eine andere Bedeutung, wirft ganz neue Fragen auf und wird sich verändern". Zustimmend ergänzt Prof. Hasinger: „Die größte Herausforderung ist der Mensch selbst. Und wir können nur hoffen, dass der Mensch besser wird." - "Und eben nicht gottlos", gibt uns Bischof Stäblein als Schlusswort mit auf den Weg.

Ein inspirierender Abend. Ein Denkanstoß.

Fotos: Stadtverband